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Die “Honeymoon-Phase” beginnt…

  • rebecca29325
  • 22. Aug. 2023
  • 5 Min. Lesezeit

Im Ausreiseseminar wurden wir auf die 5 Phasen des Kulturschocks vorbereitet. Die erste ist die "Honeymoon-Phase": Man findet alles richtig cool, aufregend, lernt neue Leute kennen und blendet die Schwierigkeiten und Probleme aus.

In der letzten Woche habe ich viele Locals hier kennengelernt, die meistens gut Englisch sprechen, wir haben begonnen Portugiesisch zu lernen, ich habe mir die Haare zum ersten Mal braiden lassen, habe eine Church gefunden, und und und...


Ich fühle mich hier wohl, mag die Offenheit und Lebensfreude, mit der mir die meisten Menschen hier begegnen. In unserer Nachbarschaft wurden wir so herzlich aufgenommen, dass es sich schon ein bisschen wie "zuhause" anfühlt.

& Doch bereitet mir das alles ein wenig Sorge, weil ich die ganze Zeit das Wissen, über die Phasen des Kulturschocks im Hinterkopf habe.



Unser Alltag gerade:


Momentan sind wir den ganzen Tag im Büro, um uns um Organisatorisches zu kümmern und uns in die Dokumente unseres Projekts "Kuvikela" ein zu lesen.

"ADRA Mosambik" arbeitet hierbei mit den Organisationen "ama" und "Livaningo" zusammen. Das Projekt hat mehrere Teilaspekte, bei denen noch andere große Organisationen wie "Peace Parks" und "Blue Action Fund" mit im Bot sind.

Unsere Arbeit soll zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit von Communities und der Erhaltung der Natur hier vor Ort beitragen. Eine große Rolle spielen dabei auch Gender-Issues, besonders das Empowerment von Frauen.

Gut möglich, dass das letztlich der Sektor wird, in dem ich mit einsteigen werde.


Wir gehen morgens so zwischen 8.00 und 9.00 Uhr ins Office und kommen so gegen 16.00/ 17.00 Uhr heim.

Da es momentan so ab 18.00 dunkel ist, lassen wir den Abend oft daheim ausklingen. Mittlerweile zieht es mich auch im Dunklen nach draußen. Ich liebe es an meinem Lieblingsspot, unter dem Baum vor unserem Haus, zu sitzen und die Geräusche um mich herum auf zu saugen, egal ob morgens schon um 6.00 Uhr oder abends/ nachts.



Unter "meinem Baum"



Ich komme dort jeden Tag hin. Meistens sogar mehrfach.

Morgens, um in den Tag zu starten. Um zu Beten, Bibel zu lesen, Tagebuch zu schreiben, Nachrichten zu beantworten oder einfach nur um meine Gedanken zu sortieren.

Abends, um den Tag zu verarbeiten und ein zu ordnen. Oft schreibe ich auch dann Tagebuch, wenn es nicht zu dunkel ist, bete oder telefoniere nach Deutschland.

Es ist voll erleichternd und gut zu sehen, wie "einfach" es dann doch ist mittlerweile Kontakt mit Familie& Freunden zu halten.


Doch häufig bin ich nicht lange alleine, wenn ich draußen sitze. Wir leben mit bis zu ca. 10 Leuten auf unserem Grundstück und es ist eigentlich immer etwas los. Die Nachbarskinder habe ich schnell ins Herz geschlossen und die Frauen, um mich herum, haben mich herzlich in ihre Gemeinschaft aufgenommen. Auch unser Vermieter, der oft in Maputo ist, ist ein aufgeschlossener, hilfsbereiter Mann.

Gerade heute, als ich um 6.00 Uhr schon draußen Bibel gelesen habe, trat er aus seinem Haus und lud mich ein, Tee mit ihm zu haben. Ich bin echt dankbar dafür, dass man hier direkt so in die Familie aufgenommen wird. Es ist toll diese Gemeinschaft zu erleben!

Die meisten meiner Nachbarn sprechen auch ausreichend Englisch, sodass es glücklicherweise möglich ist, sich auch so zu verständigen. Obwohl wir noch nicht wirklich Portugiesisch sprechen.



Sprache, Kultur& Menschen


Apropos... Gestern, war unsere erste Portugiesisch Stunde. Und auch wenn ich Französisch in der Schule immer verabscheut habe, merke ich beim Portugiesisch lernen, wie viel (oder vielleicht auch wenig) da hängen geblieben ist. Ich bin relativ zuversichtlich, dass es ganz gut klappen wird die Sprache grundlegend zu lernen. Gerade wenn man sie die ganze Zeit im Alltag um sich herum hört.

Viele, die ich hier bisher kennengelernt habe, sprechen Englisch.

Sonntag, zum Beispiel, habe ich zwei,hier aus Ponta, in meinem Alter am Strand kennengelernt, die fließend Englisch sprechen. Jedoch würde ich auch sagen, dass es stark von der Bildung abhängt, ob und wie gut Leute, vor allem in meinem Alter, Englisch sprechen.

Gerade am Strand, treffen hier alle nahe zu Kulturen der Welt auf einander. Der Strand, und auch der Ort, füllt sich immer mehr mit Touris, da es langsam aber sicher hier Sommer wird.

Dennoch merke ich am Strand am meisten, wie anders ich scheinbar, auch verglichen mit den anderen Touris hier, aussehe. Denn es kommen wirklich kaum europäische Touris hierher. An krassen Tagen kann ich keine 50 Meter am Strand laufen, ohne angesprochen und nach Bildern gefragt zu werden. Gerade wenn ich alleine unterwegs bin.

Das fühlt sich voll bizarr an und ist auch manchmal echt unangenehm. Auch weil es für mich nicht nachvollziehbar ist. Denn ich finde nicht, dass ich mich äußerlich wirklich von den weißen Südamerikanern hier unterscheide.

Tatsächlich ist es sonst im Ort nicht so extrem. -Klar ich falle auf, vielleicht als Mädchen noch mehr, als Felix als Junge.- Aber die Menschen hier sind Weiße gewohnt und es kommt, abseits vom Strand, selten zu ungewöhnlichen Situationen.

Sowieso komme ich mittlerweile gut mit der lauteren und vielleicht auch sehr viel offeneren und weniger distanzierten Art klar. Wahrscheinlich passe ich da auch einfach von Typ her ganz gut rein.

Dennoch merke ich, dass ich in manchen Dingen viel vorsichtiger und zurückhaltend bin, wie es die Locals hier sind. Aber das ist sicherlich auch nicht verkehrt.





Was mich wirklich hier hat ankommen lassen,...


Ist auf jedenfall, dass ich eine Church hier gefunden habe, in der ich mich "daheim" fühle.

Nachdem Felix und ich uns Samstags auch die Sieben Tags Adventisten angeschaut hatten, hat mich meine Nachbarin am Sonntag mit in ihre Gemeinde genommen. Der 2 1/2 Stunden lange Gottesdienst hat mich so krass berührt, obwohl ich das Meiste natürlich nicht einmal verstehen konnte. Mein Zugang zu Gott spüre ich häufig am Stärksten beim Worship und das ist oft voll emotional für mich. Am vergangenen Sonntag habe ich bei manchen Liedern Rotz& Wasser geheult. Was zeigt, unwichtig die Sprache ist. Denn wenn Gott einen berührt, ist er nicht auf die Sprache angewiesen.

Es tat so gut in der Gemeinschaft mit anderen Christen zu sein, dort aufgenommen zu werden und diese Lebendigkeit& Freude mit der hier Gottesdienst gefeiert wird, in mir auf zu nehmen.

Ich bin so so dankbar, dass Gott mich hierher gebracht und mir hier auch schon all diese Begegnungen und Freundschaften geschenkt hat.

Früher, habe ich das nicht so krass gespürt. Aber seitdem meine Beziehung zu Jesus der Mittelpunkt meines Lebens ist, merke ich, wie wertvoll und wichtig es ist, mit anderen im Glauben unterwegs zu sein. Vor allem mit Leuten in meinem Alter.

Deswegen ist es für mich so cool hier, junge Erwachsene in meinem Alter zu treffen, die auch mit Gott unterwegs sind.


Ich versuche mich daran zu halten, wöchentliche Updated hoch zu laden. Auch wenn ich merke: Je mehr Leute man kennenlernt und je mehr hier passiert, desto weniger Zeit bleibt dann doch für sowas.


Es ist so cool, dass ich diese Gelegenheit geschenkt bekommen habe und ich bin gespannt, wie es hier für mich weiter gehen wird.

Bei Fragen& Anmerkungen könnt ihr mir voll gerne schreiben!


Até logo (Bis bald)& Liebe Grüße aus Mosambik,

Eure Rebecca!

 
 
 

1 Comment


Fabiane M.
Aug 22, 2023

Es freut mich sehr, dass du langsam aber sicher ankommst! Viele Grüße aus dem sehr heißen Deutschland! ❤️

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